Ein weiterer gleichmäßig ruhiger Segeltag. Bordalltag ohne viel Höhen und Tiefen. Eigentlich nicht des Schreibens wert. Was das Segeln anstrengend macht, sind die Schiffsbewegungen und die Schräglage. So wird jeder Gang, jede kleine Arbeit anstengend. Wenn du etwas aus der schweren Steuerbordschublande holen willst, z.B. unsere Marmelade, Gewürze etc. sind da drin, musst du erst mal einen kleinen Hebel aufziehen und dann mit dem Finger in das Griffloch greifen und die Schubladen gegen ihr Gewicht auf- bzw. hochziehen. Das ist so schwer, dass man sich dabei fast den Finger auskugelt. Auf der Backbordseite dagegen geht alles wie von allein. Machst du die Schranktür auf, hinter der sich die Geschirrschubladen befinden, kommen dir die Schublanden von alleine entgegen. Und dann musst du dich natürlich irgendwie total breitbeinig irgendwo einspreizen, damit du nicht auf die Seite geschleudert wirst. Nun stellt euch mal vor, wie man da kochen soll… Das sieht sicherlich aus, als wenn da ein geistesgestörter Grobmotoriker am Werke ist. Ein Film würde das sicherlich verdeutlichen, aber ich denke, ihr habt genügend Vorstellungskraft, wie es uns armen gepeinigten Menschen so geht.
Ansonsten alles beim Alten. Keinen Fisch gefangen. Köder zum 2. Mal gewechselt.
Noch ca. 450 Seemeilen bis Salvador. Es stehen euch also noch ein paar langweilige Tagesberichte bevor. 🙂
Herzliche Grüße von Bord der Chenoa von Stephan und Bernhard
Unsere Position:
07° 24 Süd und 034° 02 West um 18:00 UTC