Portopalo – Sizilien – Wackelig marschierten wir, nachdem wir mit unserem Bananaboot an Land gerudert sind, in die kleine Stadt Portopalo. Stadtfest war angesagt. Fast wie in Esslingen auf dem Hafenmarkt. Nur mit sehr viel weniger Menschen. Überall trafen sie sich, zum Espresso, zum Bierchen, zu einem kleinen Snack. Wir erleben ein lebendiges und quirliges Land mit Menschen, die sich treffen, zusammen sind, jung und alt. Einfach schön. Es ist ein großer Unterschied zu Griechenland, den wir nun so hautnah mitbekommen. Und dann das Essen! Wir begannen mit einem fantastischen Espresso (0,80 Euro) und einem gigantischen Eis (1,50 Euro), dann ging es weiter zu Bierchen und Campari und kleinen Häppchen (7,50 Euro alles zusammen ) und zum Abendessen in das Restaurant am Hafen (nix Hafenkneipe sondern schick mit weißer Tischdecke und Stoffserviette) mit 7 Antipasti mit Fisch, Wein und Wasser so viel man will, und eine Pizza Diabola (20 Euro). Uns ging es richtig gut und wir genossen einfach, hier zu sein. Der Hafen war gewöhnungsbedürftig. Denn es ist nicht mehr der schnuckelige kleine Fischerhafen wie in Griechenland sondern ein riesiger Hafen mit ganz vielen mittelgroßen Fischerbooten, einer Fischfabrik – also hier kommt unser Fisch her. Wir sind das einzige Segelboot hier und als wir ankamen, trauten wir uns erst einmal nicht vom Boot. „Wenn wir wiederkommen, wird wohl nichts mehr auf unserem Schiff sein“, sagte Stephan und auch ich hatte kein gutes Gefühl. Man hört ja so viel aus Sizilien. Auch die Menschen drumherum sahen uns erst Mal aus wie lauter Gauner. Nun, wir verrammelten die Tür und die Luken und gingen trotzdem los. Schon bei der Ankunft, dann bei dem schönen Spaziergang ins Dorf und den vielen freundlichen Leute erkannten wir, dass unser Vorurteil doch etwas überzogen war. Wir zogen von einer Bar zur nächsten und endeten zum Schluss im Lokal, wo wir dann auch noch Muscheln von den Tischnachbarn probieren durften. Der Wein mundete ganz hervorragend – alles in allem ein wunderschönes Ankommen. Heute lassen wir es ganz langsam angehen und haben lange lange geschlafen. Jetzt sitzen wir wieder in der Bar und nutzen das Internet, um die Blogeinträge zu schreiben und E-Mails zu beantworten und zu lesen.
Noch zwei Schläge bis in die Marina nach Licata. Dann machen wir erst einmal „Urlaub“. Einen Monat haben wir dort gebucht. Wir wollen Sizilien erkunden, am Schiff einige Verbesserungen vornehmen und Kaputtgegangenes reparieren, unter anderem den Unterliekstrecker am Fockbaum und einige Kleinigkeiten. Beim Raufholen des Pendelruders der Windfahnensteuerung erkannten wir auch, warum sie nicht steuern wollte. Das Pendelruder hat sich verstellt. Und dann wollen wir noch eine Woche nach Hause (Berlin und nach Badbergen) fliegen.
Jetzt heißt es erst Mal das gute Essen genießen, nach den letzten Tagen brauchen wir auch nicht auf unsere Figur zu achten:-)