Nun wollte ich doch endlich mal wieder etwas Kultur genießen. Ich plante eine Fahrt mit Übernachtung in der Stadt Blumenau, wo so viele deutsche Fingerabdrücke zu sehen sind.
Ich machte mich also morgens um kurz nach 6:00 mit Little Chenoa auf in Richtung Bushaltestelle. Nachdem ich die Brandung gut gemeistert hatte, kippte ich Little Cheona um und band sie an einem Stein fest. Dort sollte sie ja eventuell 2 Tage und eine Nacht liegen bleiben.Das war schon ein verdammt komisches Gefühl, Chenoa mit dem angeschalteten Ankerlicht und das Dingi sich selbst zu überlassen. So ähnlich muss sich eine Mutter fühlen, die ihre Tochter für einen Tag alleine lassen muss. 😉
Ich fuhr dann mit dem Bus zu der Umsteigestation Joinville, von wo ich den Bus nach Blumenau nehmen wollte. Aber so weit kam es nicht, bei der Umsteigestation wollte man meinen Reisepass sehen, den ich eigentlich nie dabei habe. Also wieder nach Hause zurück.
Bei Little Chenoa am Strand angekommen, sah ich, wie ein Müllmann, der den Strand sauber machte, ganz interessiert um mein liebes Bananaboot herumschlich. Ich sagte ihm dann aber gleich, dass das kein Strandgut wäre, was er dann auch einsah.
Ich ruderte also ein 2. Mal erfolgreich, ohne zu kentern, durch die Brandung zu Chenoa. Dort gönnte ich mir erst mal ein 2. Frühstück, bevor die gleiche Tour um 10:00 Uhr von vorne, aber mit Reisepass, begann. (3. Mal Brandung geschafft)
Schon vor Joinville begann es in Strömen zu regnen. Und das hielt die ganze Zeit bis Blumenau an. Tapfer lief ich trotzdem los, um ein paar Fotos zu schießen. Ich sah auch ein Fachwerkhaus im Regen. Aber da dachte ich mir, das haben wir ja nun zu Hauf in Deutschland und so ein prickelndes Motiv ist es doch nicht. Auch der starke Regen dämpfte meine Stimmung.
So entschloss ich mich mal wieder, den sofortigen Rückweg anzutreten. Nichts wie weg hier zu meiner Chenoa. 🙂
Nun sitzte ich in einem Pizzaservice, wo man auch drinnen sitzen kann, habe eine recht leckere Pizza und 2 Heinecken Longnecks im Bauch und warte darauf, mit dem Bus um kurz vor 23:00 Uhr nach Hause fahren zu dürfen.
Das war dann wieder ein langer Tag mit viel Busfahren und Babygeplärr. Eigentlich hätte ich mir das auch schenken können…
Aber nach vorne gucken! Der Blick auf den Wetterbericht verheißt mal wieder nicht viel Gutes. Mal einen Tag guter Wind direkt von vorn ist schon das Beste in der ganzen nächsten Woche. Mal sehen, welchen Plan ich da machen werde. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.
Einen verregneten Gruß von dem Stephan
P.S. Bin gerade wohlbehalten nach der 4. Brandungsquerung für heute an Bord angekommen. War nicht ganz leicht. Ich habe sogar schon mit dem Gedanken gespielt, in eine Pension zu gehen. 🙂 Aber dann habe ich die Wellen eine Weile beobachtet und hab auf eine kleine Ruhepause gewartet, die glücklicherweise auch kam, und dann bin ich nur in Unterhose und Rucksack (war ja dunkel) zur Chenoa gerudert. Auch das war recht schwierig, weil gerade mal wieder der Wind, natürlich Gegenwind, blies und es recht wellig war. Auch hier an Bord wackelt es reichlich. Könnte sein, dass ich morgen ablege. Little Chenoa hab ich schon wieder auf Deck festgezurrt.