Nachdem die Nacht mal wieder sehr anstrengend war, hatte ich heute einen Entschleunigungstag. Ich war gestern Nachmittag noch beim Funken, als die Segel anfingen zu schlagen. Ein Blick auf das GPS sagte mir, dass wir schon wieder rückwärts fuhren. Das bedeutete, dass ich in der ersten Strömungszone von zweien, die ich noch auf dem Wege nach Piriapolis queren muss, angelangt war.Ich trieb mit 2,5 Knoten nach Nord-Ost. Und da wollte ich nun gar nicht hin. Also mal wieder Motor an, und gegen den Strom gedieselt. Normalerweise fahre ich immer 1500 Umdrehungen mit dem Motor. Da ist der Klang schön weich und der Motor läuft einfach schön rund. Aber um ca. 40 Seemeilen, und so breit sollte diese Stömungszone in etwa sein, mit den verbleibenden 1,5 Knoten Fahrt zu schaffen, würde ich über 20 Stunden brauchen. 20 Stunden Pinne halten kann ich aber nicht. Mehr als 10 Stunden geht nicht. Und so habe ich Herrn Yanmar ein wenig mehr zu trinken gegeben, und wir sind mit guten 3 Knoten duch die Nacht geröhrt.
Da mein elektrischer Kompass defekt ist, und die starke Bewölkung keinen Blick auf Sterne zuließ, habe ich das Cockpitlicht angeschaltet, meinen Kugelkompass vor mich auf die Bank gelegt und wie der Hase auf die Schlange angestiert. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich heilfroh war, als ich die Stömongszone gequert hatte.
Ich überprüfte noch mal kurz, ob ich nicht mehr so stark abtreiben würde und legte mich hundemüde schlafen.
Seit heute Vormittag segele ich ganz langsam aber stetig in Richtung Süd-West. Ist zwar auch nicht die Richtung in die ich fahren will, aber morgen werde ich dann eine Wende machen und wieder in Richtung Nord-West fahren. Irgenwann werde ich schon mal ankommen. :
Bis morgen, liebe Grüße von dem Stephan
Meine Position um 19:00 UTC: 35° 04 S und 050° 35 W