Cartagena – Spanien / Die letzten Tage sollten dazu da sein, noch ein bisschen los zu lassen, zu geniessen, die Zeit miteinander zu verbringen. Die Zeit verbringen wir nun damit miteinander, unser „Badezimmer“ auseinander zu nehmen. Es fing damit an, dass Stephan einen Schlauch austauschen wollte, weil unsere Toilettenspülung nicht mehr richtig pumpte. Das wollte er eben mal machen, bevor unsere Gäste zum Abendessen kommen. Aus einer „mal eben halben Stunde“ wurde eineinhalb Stunden, es stank gewaltig und das Ergebnis sahen wir dann. Der Schlauch, ca. 6 cm Durchmesser, war mit Urinstein fast zugewachsen, so dass nur noch der kleine Finger reinpasste. Kein Wunder kam da das „große“ Geschäft nicht mehr durch und die Pumpe ging immer so schwer. Meist roch es auch nicht sehr schön, wenn wir die Klopumpe betätigen (für die Nichtsegler: die Klopumpe ist eine Handpumpe, die man nach oben und unten drücken muss, damit das „Geschäft“ abgepumpt wird, gleichzeitig wird dann auch Wasser eingepumpt, so dass immer etwas Wasser, wie in einem normalen Klo steht – also nichts elektrisch oder mal kurz die Klospülung betätigen.) Er nahm den zweiten Schlauch raus, die gleiche Sauerei. Und die Pumpe war völlig verstopft. Er hörte dann erst mal auf zu arbeiten, als unsere Gäste kamen und wir machten am nächsten Tag weiter.
Am Dienstag waren wir dann damit beschäftigt, die Klopumpe zu reinigen und die Schläuche zu erneuern. Stephan baute alles wieder ein bis zum Abend. Doch das Ergebnis war mager. Nun pumpte die Klopumpe zwar, aber die alten Schläuche, die hinter der Badezimmerverkleidung waren, verstopfte die Klopumpe mit kleinen Urinsteinbröckeln. Ein weiteres langes Schlauchstück hinter der Verkleidung war ebenso betroffen. Am Mittwoch musste Stephan also in den sauren Apfel beißen. Die Verkleidung im Bad abmontieren samt den Schränken. So kommt er an die weiteren Schläuche ran, die auch erneuert werden mussten. Am Donnerstagmorgen ging es dann wieder weiter. Zuerst kaufte Stephan neue Schläuche, denn die alten konnten wir nicht mehr reinigen. Dann ging es an den Einbau, Stück für Stück schraubte Stephan nun wieder zusammen. Die Schläuche sind angebracht. Nun kommt der große Moment. Wird die Klopumpe wieder funktionieren? Hat er etwas falsch angeschlossen? Alles von vorn oder haben wir wieder eine gut funktionierende Toilette … Ja, es funktioniert. Es flutscht nur so. Nun darf ich wieder einmal das ganze Schiff zum Glänzen bringen, denn die Sauberkeit hat in den letzten Tagen arg gelitten. Dann darf Stephan erstmal die Dusche in der Marina besuchen, denn er arbeitet nackig und er stand während der Arbeit in einer Schweißlache, und sein wohlverdientes Bierchen trinken. Frieden kehrt wieder ein.
So habe ich mir die letzten Tage wahrlich nicht vorgestellt. Aber was will man machen? Die Arbeit war unumgänglich und lieber hier im Hafen als irgendwo auf dem Meer oder einem schwelligen Ankerplatz. Also Augen zu und durch.
Noch zwei Tage, am Sonntag kommt Uli. Wir freuen uns schon auf ihn.
Es grüßt euch herzlich
Conelia und Stephan