«

»

Nun kommt der Originalbericht!

Atlantiküberquerung 28. – und Ankunftstag –  Der Wind war uns an unserem letzten Segeltag relativ gnädig gesonnen, erst ca. 20 Meilen vor Salvador ging gar nichts mehr und wir mussten den Motor anwerfen. Und so kamen wir heute schon etwas früher als gedacht in  Salvador an. Nach langer Zeit kamen wir mal wieder in einer Großstadt an. Als wir näher kamen, sahen wir eine richtige Skyline und keine Berge und niedrigen Häuser, wie wir es fast überall auf den Inseln erlebten.
Als wir im Ankerfeld  eintrafen, war Robert von der Mari Luise auch schon an Deck mit einer Arbeit zu Gange und so konnten wir ihn überreden, mit uns ein Anlegerbier auf der Chenoa zu trinken.  Aus einem wurden dann mehrere… und so bin ich dann mit wohl leichter Schlagseite in die Stadt zu einer ersten Erkundungstour gegangen.

Ich habe dann auch  bald ein „Kilo Restaurant“ gefunden. Dort kann man sich aus vielen Salaten, Vorspeisen und Hauptgerichten so viel auf den Teller legen, wie man mag. Der Teller wird dann abgewogen und man zahlt nach Kilo bzw. Gramm.  Ich bin ganz vornehm 2 zwei Mal gegangen, habe Vor- und Hauptspeise separat gegessen. Da gab es andere Menschen, die offensichlich noch länger nichts gegessen hatten als ich. Die haben sich dann ihre Teller kunstvoll bunt und hoch getürmt.
In diesem Restaurant haben aber auch nicht die Schönen und Reichen getafelt. Aber jut hat’s geschmeckt und satt bin ich geworden. Anschließend habe ich sogar das Wifi des Restaurants benutzen dürfen und habe mit Söhnchen Paul und Nela über Whats App telefoniert. Ich war erstaunt, dass die Verbindung und Sprachqualität so gut war, als hätte ich ein Ortsgespräch gemacht

Mein Resüme der Atlantiküberquerung ist: Bernhards Orientbeule hat natürlich besonders ihm viele schwere Gedanken und mir in der akuten Phase recht viel mehr Arbeit beschert.

Wir hatten mit mehr Wind gerechnet und so wurde es manchmal etwas anstengend, mit dem wenigen Wind ein paar Knoten Geschwindigkeit herauszukitzeln.

Ein kräftiger elektrischer Autopilot wäre schon eine feine Sache, wenn der Energiehaushalt auch noch dafür angepasst ist. Meine Windfahnensteuerung hat doch häufig bei den böigen Winden gezickt und wir mussten Stunden- und Tagelang abwechselnd von Hand steuern, was ganz schön anstrengend ist.

Nela fragte mich heute: „Hast du nicht auch mal etwas Angst gehabt?“ Nein, habe ich nicht. Ich habe sehr viel Vertrauen zu dem Schiff. Natürlich könnte theoretisch auch mal etwas ganz Wichtiges kaputt gehen, was ich mit Bordmitteln nicht reparieren kann, aber ich denke nicht immer an das Schlimmste. Der weite Atlantik hat mich in keiner Weise geängstigt. Ich habe ihn allerdings auch noch nicht von seiner wilden Seite kennen gelernt. Das kommt dann ganz sicherlich weiter südlich auf den „Roaring Forties“ oder „Screaming Sixties“.

Nichtsdestotrotz bin ich froh, nach 4 Wochen Atlantik mal wieder Straße unter den Füßen zu spüren.

Schön war’s. Weiter so!

Viele liebe Grüße aus Salvador von Stephan

Unsere Position:
12° 58 Süd und 038° 31 West  vor Salvador

3 Kommentare

  1. Theo s.

    Hallo stephan,
    Meinen glückwunsch an euch beide und alle achtung, angst scheint ihr beiden wohl nicht zu kennen, denke aber, dies ist die grundvoraussetzung für soooo eine giga-tour!
    Viel spaß da drüben, geniest die welt und bleibt gesund!!!
    Liebe grüße, unbekannterweise auch an bernhard
    Theo
    PS: hat sich doch der ein oder andere deiner kollegen sorgen gemacht dass wohl alles gut geht, bei deinen spannenden geschichten…

  2. Martin und Anke

    Hallo Stephan, hallo Bernhard, todo bem?

    meinen herzlichen Glückwunsch zur gelungenen Atlantiküberfahrt, gönnt Euch jetzt erst mal in Ruhe die Vorzüge des Landlebens. Ganz liebe Grüße auf diesem Weg auch an Cornelia, die Eure Reise ja stetig begleitet und sicher auch mitgelitten hat, wenn Ihr von Euren Problemen berichtetet.

    Wenn Ihr den TO-Stützpunktleiter schon kennen gelernt habt, dann grüßt ihn doch bitte ganz herzlich im Namen des ganzen Vorstands und vor allem, sagt ihm bitte auch, dass ihm der Vorstand für seine Arbeit und sein Engagement auch ganz herzlich dankt.

    Ansonsten weiter fair winds zu Lande und auf See
    Martin

  3. Michael Ziegler

    Hallo Stephan,
    gratuliere zur gelungenen Atlantiküberquerung.
    Ich wünsche Euch weiterhin immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel.
    Gruß Michael

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>