Ich bin überglücklich, weil ich nun schon seit Tagen versuchte, Pactor zum Laufen zu bekommen.
Aber was ist eigentlich Pactor?
Pactor ist ein Modem und empfängt von meinem Notebook Signale. Es wandelt diese Signale um, und schickt sie an das Funkgerät. Jetzt werden diese Signale über Funk an speziell dafür eingerichtete Stationen weitergeleitet. Diese Stationen sind mit dem Internet verbunden und legen die nun wieder zurückgewandelten Signale auf einen Server und die E-Mail von Bord geht den üblichen Weg über Internet zu euch auf den PC.
Wir brauchen Pactor, um Wetterberichte zu bekommen oder auch mal kleine E-Mails zu versenden oder zu empfangen, wenn keine Internet-Verbindung möglich ist, wie zum Beispiel auf der Atlantiküberquerung.
Nun darf man so eine Datenübertragung nicht mit der Übertragung von PCs vergleichen, die direkt mit dem Internet verbunden sind. Da geht die Übertragung innerhalb von Sekunden, sogar mit großen Datenvolumen im Anhang. Mit Pactor dauert das schon mal eine Stunde, wenn ein Text mit einem kleinen Bild versendet wird. Da rattert das Funkgerät, die Bordbatterien müssen ordentlich Strom spendieren und wir sitzen da und hoffen, dass die Verbindung stabil bleibt.
Ich hatte schon mal Probleme mit Pactor. Damals habe ich einfach keine Verbindung über Pactor mit einer Station hinbekommen. Ich habe es tagelang versucht, aber leider erfolglos. Ich bin ja nun leider nicht der Funkcrack…
Vor ein paar Jahren habe ich die Amateurfunklizenz gemacht und darf mich nun mit meinem Call Sign DB1SNE nennen. Aber ich habe die Lizenz nur gemacht, um das Recht zu bekommen, am Amateurfunkverkehr teilzunehmen und die Vorteile zu nutzen, die oben erwähntes Pactor bietet. In Wirklichkeit verstehe ich viel zu wenig von den Feinheiten der Funktechnik.
Nun sind die Funkamateure im Allgemeinen sehr hilfreiche Menschen und so hat mir auch mein Freund Armin, der schon beruflich mit der Elekrotechnik auf Du ist, er ist nämlich Professor für Elektrotechnik an der Hochschule Esslingen und zufälligerweise auch Funkamateur 🙂 , zwei Tage seiner kostbaren Urlaubszeit geopfert und hat das Problem gefunden, auf das ich ohne seine Hilfe nie gekommen wäre. Das Verbindungskabel zwischen Pactor-Modem und Funkgerät war an zwei Pins vom Werk aus falsch verlötet!
Diesmal hatte ich wieder das Problem, dass ich keine Verbindung über Pactor mit einer Station aufbauen konnte. Und wieder war ich schnell mit meinem Latein am Ende und habe mich hilfesuchend an Armin gewendet. Wir hatten eine Skype-Sitzung und kamen nicht weiter. Dann wendete ich mich noch an Rüdiger, auch Funkamateuer, nämlich DJ9UE, und ausgewiesener Spezialist auf dem Gebiet. Er hat sogar ein Buch zum Thema „Amatuerfunk an Bord“ geschrieben. Auch er gab mir ein paar Tipps, die nicht zum Ziel führten. Nun ja, Ferndiagnose ist ja auch wirklich schwierig.
Gestern beim Ansehen von ein paar Youtube-Filmen zum Thema Funkgeräte, fiel mir auf, dass ich beim Abstimmen der Funkfrequenz nicht mehr das dafür typische Geräusch gehört habe. Bei meiner Rumfummelei und Messerei hatte ich das Funkgerät auch mal auf Werkseinstellung zurückgestellt und so eine wichtige Anpassung an meinen Antennentuner nicht wieder durchgeführt. Nachdem ich diese Einstellung nun durchgeführt hatte, war alles wieder paletti… Peinlich, peinlich. Sorry für die Belästigung, Armin und Rüdiger!
Das liegt sicherlich auch daran, dass ich bisher keine Routine mit meiner Bordtechnik bekommen konnte, weil wir nur ca. zwei Mal im Jahr auf dem Schiff waren und außer „schrauben“ auch noch etwas segeln wollten.
Aber… allet wird jut! Nun kann die Routine kommen 🙂