Lipsi – Unseren Blog werde ich wohl umbenennen in „Work und Travel“. Denn auch unser zweiter Segeltag hat wieder etwas Neues hervorgebracht.
Am Samstag bekamen wir unseren neuen Trinkwassertank. Zwar nicht um 11 Uhr, auch nicht um 15 Uhr, nein auch nicht um 16 Uhr – um 17:30 Uhr war der gute Mann dann endlich da. Unsere Nerven arg strapaziert. Klappt es, klappt es nicht, müssen wir weiter darauf warten, wann können wir los und vor allem passt es auch, was er uns geschweißt hat und ist es nicht ein paar Milimeter größer, so dass wir es nicht an den dafür vorgesehenen Platz einbauen können. Ja, er passte, das war schon einmal eine große Erleichterung. Nach oben hin war er zwar ein paar Milimeter größer, aber Stephan hat ja eine Hobelmaschine und damit konnte er die Einbauhölzer etwas abschleifen. Insgesamt dauerte der Einbau dann wieder rund 3 Stunden Nonstop-Arbeit, aber an diesem Abend konnte Stephan wieder in seiner Koje über dem Trinkwassertank schlafen.
Am nächsten Morgen waren wir schon bei Morgengrauen wach. Wir haben unser Bananaboot aufs Deck gehoben, den Heckanker wieder eingebracht, den Buganker aufgezogen und los ging es. Die Sonne kam raus und wir zogen die Segel auf. Leider kein Wind, also mit Motor. Es ging uns gut, bis ich einfach nur so die Klappe zum Motor aufmachte und sah, wie dort Wasser hin- und herschwappte. Nanu, denn wir hatten diese ja nach dem Trinkwasserleck absolut trocken gehabt. Wir haben gleich die Bilgenpumpe angeworfen, aber das Wasser – Salzwasser – wurde nicht weniger. Wir haben schnellstens die Fahrräder und alles, was wir in der Bilge hatten, rausgenommen und nachgeschaut, woher das Wasser kam und siehe da, der Übeltäter war gefunden. Es leckte am Schwanenhals des Motorauspuffs und da wir lange Zeit motorten hat es auch schon viel Wasser in die Bilge gepumpt.
Zum Glück war kein Wind, so machten wir den Motor aus und sahen nach. Aber diese Reparatur wäre besser in einem Hafen zu machen als auf dem Wasser. Sieben Seemeilen, also rund eine Stunde war es noch bis zu einem sicheren Hafen in Lipsi. Zum Glück kam jetzt etwas Wind und so segelten wir mit 3 Knoten bis zur Hafeneinfahrt, machten dann nochmals den Motor an und fuhren an die Pier, an der noch kein anderes Schiff lag. (Wir sind die zweiten Segler dieses Jahr wurde uns in einer Kneipe gesagt). Das Anlegemanöver war deshalb nicht schwierig, Motor aus – geschafft.
Am nächsten Morgen baute Stephan das Ding aus und ging damit ins Dorf. Wie er die Reparatur behoben hat, darüber wird besser Stephan berichten.
Wir bleiben also wieder etwas länger in Lipsi, nicht nur, weil die Insel uns so gut gefällt, die noch so „authentisch“ ist, sondern auch weil am Freitag ein Sturm durch dieses Gebiet zieht und wir uns in diesem Hafen gut vertauen können und es ein sicherer Hafen ist. Wir warten die Schlechtwetterphase also wieder einmal ab.
Auch in Lipsi ist der Saisonbeginn noch weit hin. Alles liegt verschlafen da. Die wenigen Kneipen, die offen haben, sehen aus wie Wohnzimmer, man sitzt zusammen, trinkt Wein und Ouzo und erzählt sich was, Kinder spielen, Katzen eingekuschelt auf dem Sessel. Natürlich läuft fast überall der Fernseher, den wir schon ganz vergessen haben. Heute haben wiir auch einmal ganz bewusst beim Hafenamt vorbeigeschaut, denn wir sind ja ordentlich einklariert und wir sollten uns in jedem Hafen melden, so hat die Samospolizei uns das auch gesagt und als nächstes Ziel „Lipsi“ eingetragen. Doch der Lipsi-Hafenpolizist sagte uns, dass vor zwei Jahren, also 2012, ein neues Gesetz erlassen wurde, wo man nicht mehr einmal im Monat das Pleasure Document irgendwo vorzeigen muss, sondern nur noch einmal im Jahr. Und er riet uns dazu, beim letzten Hafen in Griechenland dann noch einen Ausklarierstempel zu holen. Er wollte nichts von uns, fragte noch, ob wir eine Versicherung hätten, was wir natürlich haben und bejahten und das war es. Wir haben weder etwas zahlen müssen, noch haben sie einen Stempel in unser Dokument gemacht. Für viele Segler sind ja die Formalitäten sehr undurchsichtig und es gibta uch keine genaue Richtlinie hierfür. Aber wir denken, dass wir nun auf der sicheren Seite sind und wir alles richtig gemacht haben. Vielleicht fragen wir nochmals anderswo.